Russland-Ukraine: Die Aussichten verschlechtern sich

Dienstag, 15. März 2022

Märkte

Russland-Ukraine: Viele schlimme Nachrichten bereits eingepreist, aber die Aussichten verschlechtern sich


Russia-Ukraine gas crisis

Eine Einschätzung von Pascal Blanqué, Chairman Amundi Institute, und Vincent Mortier, Group CIO, zum Russland-Ukraine-Konflikt und den Auswirkungen auf die Finanzmärkte.      

 

        

            

             

  • Marktreaktionen: Die Märkte sind nach wie vor sehr volatil, die Aktienmärkte sind rückläufig, doch gab es zuletzt gewisse Anzeichen einer Stabilisierung. Öl ist nach dem von den USA und UK verhängten Embargo gegen russisches Öl weiterhin angespannt. Die Nachfrage nach sicheren Anlagen („Safe-Haven“), wie Gold, ist nach wie vor hoch. Zwar ist ein Erholungsprozess bei Value-Aktien im Gange (die erste Neubewertung begann vor der Krise, dann kamen die Auswirkungen der Krise auf europäische Vermögenswerte), doch ist diese Erholung unvollständig und fragmentiert. Insbesondere bleibt abzuwarten, wie sich die von der Fed und der EZB bestätigten ersten Schritte der "Normalisierung" in der Praxis auswirken. Dies spricht für etwas Geduld, da die wahrscheinliche zusätzliche Volatilität mögliche Einstiegspunkte bieten wird.
  • Ausblick: Wir haben unsere globalen Wachstumsprognosen nach unten korrigiert, da die Weltwirtschaft durch höhere Energie- und Lebensmittelpreise sowohl auf der Nachfrage- als auch auf der Produktionsseite beeinträchtigt werden wird. In Europa sind die Stagflationsrisiken am höchsten und eine vorübergehende Rezession im Jahr 2022 ist möglich. China dürfte weiterhin zur Stabilisierung des globalen Wachstums beitragen.
  • Erwartungen für Unternehmensgewinne; Aktienperspektiven: Geringeres Wachstum und tendenziell höhere Preise werden die Gewinnspannen unter Druck setzen und könnten zu einem Rückgang der Unternehmensgewinne führen. Wir glauben, dass die USA dies vermeiden können, Europa ist diesbezüglich stärker gefährdet. Unserer Ansicht nach sind in den aktuellen Marktkorrekturen die meisten schlechten Nachrichten enthalten, aber weitere Rückgänge sind möglich, wenn auch in begrenztem Ausmaß, es sei denn, eine weitere Eskalation der Krise gefährdet die Weltwirtschaft (was nicht unser Basisszenario ist). Wir bleiben deshalb vorsichtig bei Aktien, sind aber bereit, Risiken zu erhöhen, da eine Verbesserung der Krisensituation eine Erholungsrallye auslösen könnte, insbesondere an den europäischen Märkten.
  • Wichtigste Überzeugungen: Wir bleiben bei einer eher vorsichtigen Risikoallokation und achten bei der Auswahl von Aktien und Unternehmensanleihen auf Inflationsresistenz. Wir managen die Duration aktiv, bleiben dabei aber insgesamt im kurzen Bereich, da wir sehen, dass höhere Inflation die Renditen mittelfristig nach oben treiben wird, die kurzfristige Dynamik jedoch taktische Chancen bieten könnte. Bei Unternehmensanleihen achten wir weiterhin auf das Liquiditätsrisiko.

    

Die vollständige Publikation „Russland-Ukraine: Viele schlimme Nachrichten bereits eingepreist, aber die Aussichten verschlechtern sich“ finden Sie zum Download  hier.

 
Rechtliche Hinweise:
Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Informationen in diesem Dokument von Amundi Asset Management und sind aktuell mit Stand 10.03.2022. Die in diesem Dokument vertretenen Einschätzungen der Entwicklung von Wirtschaft und Märkten sind die gegenwärtige Meinung von Amundi Asset Management. Diese Einschätzungen können sich jederzeit aufgrund von Marktentwicklungen oder anderer Faktoren ändern. Es ist nicht gewährleistet, dass sich Länder, Märkte oder Sektoren so entwickeln wie erwartet. Diese Einschätzungen sind nicht als Anlageberatung, Empfehlungen für bestimmte Wertpapiere oder Indikation zum Handel im Auftrag bestimmter Produkte von Amundi Asset Management zu sehen. Es besteht keine Garantie, dass die erörterten Prognosen tatsächlich eintreten oder dass sich diese Entwicklungen fortsetzen.            

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