Steigende Ölpreise machen Solarenergie noch attraktiver

Donnerstag, 28. Oktober 2021

Nachhaltigkeit, Marktkommentar

„Steigende Ölpreise machen Solarenergie noch attraktiver“


Steigende Ölpreise machen Solarenergie attraktiver

Warum fossile Energieträger eine Sackgasse sein können und weshalb auch Gebäude für die Erreichung der Pariser-Klimaziele „grüner“ werden müssen, erklärt Christian Zimmermann, Senior Portfoliomanager und Experte für nachhaltige Investments bei Amundi Deutschland.

 

 

 

Wie wichtig sind alternative Energien für unsere Zukunft?

Ganz klar, erneuerbare Energieträger und -formen sind der entscheidende Faktor der bevorstehenden Energiewende. Wir müssen uns klarmachen, dass wir momentan noch 80% unseres Energiebedarfs aus fossilen Energieträgern decken. Ich denke, das veranschaulicht die wichtige Rolle von Alternativen, etwa der Solar- oder Windenergie, für die Herausforderungen der Zukunft.

Allerdings steigen gerade vor allem die Preise für konventionelle Energie. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?

Wenn wir es ernst meinen mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens, kommen wir um die erneuerbaren Energien nicht herum. Der aktuelle Preisanstieg für fossile Brennstoffe macht alternative Energien relativ gesehen attraktiver und günstiger. Denn wer jetzt eine Solaranlage auf seinem Dach installiert und einen Energiespeicher anschafft, der kann sich in unseren Bereitengraden zu 70-80% autark von der Stromversorgung machen. Und am Ende gilt: Die Sonne schreibt keine Rechnung.

Wie können Unternehmen und Anleger mithelfen, dass die anstehende Transformation gelingt?

Da müssen wir unseren Blick weiten. Erneuerbare Energien und die damit einhergehende Dekarbonisierung sind ein wichtiger Schritt, aber wir müssen auch andere Segmente identifizieren, die einen großen CO2-Fußabdruck haben. Etwa die individuelle Mobilität, wo der Weg vom Diesel zum Elektromotor eine Lösung sein kann. Aber auch beim Schwerlastverkehr müssen wir vorankommen. Frachtschiffe fahren heute noch mit Schweröl und emittieren Unmengen an CO2 und Abgasen. Der Bereich Gebäude wird gerne übersehen, doch er steht für rund 40% der CO2-Emissionen, allein die Hälfte davon kommt aus dem Betrieb, etwa durch das Heizen, Beleuchten oder Belüften. Hier müssen aus unserer Sicht Unternehmen und letztlich auch Anleger die nötigen Gelder als Investitionen für energieeffizientere Lösungen bereitstellen.

Welche Rolle spielen ESG-Investments in diesem Zusammenhang?

Ich bin überzeugt, der aktuelle ESG-Trend führt das verantwortungsbewusste Investieren dauerhaft von der Nische zum Mainstream. Das heißt für uns als Fondsgesellschaft, dass wir diese neuen gesellschaftlichen Anforderungen und Werte auch in entsprechende Produkte übersetzen müssen. Amundi geht hier konsequent voran und hat eine breite Palette von ESG-Fonds in allen Anlagesegmenten, ob aktiv gemanagt oder als ETF, Aktien, Anleihen oder Multi-Asset. Für Unternehmen bedeutet das auch, dass sie sich intensiver mit ihren Produkten, ihrer Philosophie und ihrer Reputation auseinandersetzen müssen, wenn sie auch morgen noch erfolgreich sein wollen. Heute bekommt man Bio-Waren im Discounter, das wäre vor 15 Jahren noch undenkbar gewesen. Für all diese kleinen und großen Transformationen sorgen auch ESG-Investments.

Warum ist ESG gerade aktuell so beliebt?

Die Gesellschaft ist insgesamt sensibler für Verantwortung geworden, das spiegelt sich bei den starken Mittelzuflüssen in ESG-Fonds wider. Einen Impuls hat hier sicher „Fridays for Future“ gesetzt. Für mich ist klar, dass diese Jugend später überwiegend nur Produkte und Dienstleistungen kaufen wird, die ihren Werten voll entsprechen. Ein gutes Argument, schon heute in ESG zu investieren.

 

Rechtliche Hinweise:
Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Informationen in diesem Dokument von Amundi Asset Management und sind aktuell mit Stand 27.10.2021. Die in diesem Dokument vertretenen Einschätzungen der Entwicklung von Wirtschaft und Märkten sind die gegenwärtige Meinung von Amundi Asset Management. Diese Einschätzungen können sich jederzeit aufgrund von Marktentwicklungen oder anderer Faktoren ändern. Es ist nicht gewährleistet, dass sich Länder, Märkte oder Sektoren so entwickeln wie erwartet. Diese Einschätzungen sind nicht als Anlageberatung, Empfehlungen für bestimmte Wertpapiere oder Indikation zum Handel im Auftrag bestimmter Produkte von Amundi Asset Management zu sehen. Es besteht keine Garantie, dass die erörterten Prognosen tatsächlich eintreten oder dass sich diese Entwicklungen fortsetzen.