Was Anleger wissen müssen
Auf einen Blick
Europa auf dem Weg zu strategischer Autonomie
| Steigende staatliche Ausgaben und Strukturreformen in Europa setzen Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung in Gang, Chancen sehen wir daher bei Euro-Unternehmensanleihen und europäischen Industriewerten – insbesondere im Verteidigungssektor. |
USA-China und der Technologiesektor | Der zunehmende strategische Wettbewerb zwischen den USA und China verschärft sich in zahlreichen Bereichen, darunter Halbleiter, Künstliche Intelligenz und seltene Erden. Wir investieren bevorzugt in globale Technologieführer aus den Industrieländern. In China könnten Innovationspolitik und staatliche Investitionen taktische Erholungen auslösen, weshalb wir hier auf sorgfältige Auswahl achten. |
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- In Europa hat eine politische Zeitenwende eingesetzt, der Kontinent arbeitet mit Hochdruck daran, seine Position als globaler Player zu stärken.
- Förderlich für Innovation ist das solide europäische Ökosystem für Forschung und Entwicklung, wobei KI, Robotik und die Zusammenarbeit mit Technologie-Start-ups zunehmend in den Vordergrund rücken. Bürokratie, fragmentierte Märkte und mangelnder finanzieller Spielraum können die digitale Transformation jedoch ausbremsen – trotz akademischer Einrichtungen von Weltrang und massiver staatlicher Innovationsförderung.
- Dekarbonisierung und grüne Infrastruktur sind langfristige Trends und werden durch den Clean Industrial Deal gefördert, mit dem die EU die Dekarbonisierung energieintensiver Industrien und die Produktion sauberer Technologien forcieren will. Insbesondere Deutschland hat ein umfangreiches Konjunkturpaket zur Stärkung seiner Wirtschaft aufgelegt, wobei ein Großteil der Mittel in Infrastrukturinvestitionen fließen soll.
- Sicherheit und Verteidigung sind auf der europäischen Agenda ganz nach oben gerückt. Im Rahmen der Aufrüstungsinitiative der EU (ReArm Europe) können Mitgliedsstaaten ihre Verteidigungsausgaben ohne Sanktionen erhöhen, zudem fördert die Initiative Forschung und Entwicklung im Verteidigungsbereich und den Aufbau robuster Lieferketten.
- Die Länder arbeiten daran, Misswirtschaft und Ungleichgewichte aus der Vergangenheit zu korrigieren, und tragen so zur Finanzstabilität bei.
- Der strategische Wettbewerb zwischen den USA und China hat weiterhin maßgeblichen Einfluss auf die Weltwirtschaft. In mehreren Bereichen, darunter KI, Quantencomputing und erneuerbare Energien, holt China gegenüber den USA weiter auf; in anderen, zum Beispiel in der Verarbeitung seltener Erden, hat das Land bereits eine führende Position eingenommen.
- Beide Seiten tragen zur Eskalation der Lage bei: Die USA verschärfen ihre Exportkontrollen und schränken den Technologietransfer ein; China baut seine staatlich gelenkte Innovationsstrategie durch industriepolitische Maßnahmen und gezielte Subventionen aus, was der Innovationsagenda des Landes ebenso Auftrieb gegeben hat wie dem chinesischen Aktienmarkt.
- Im Technologiewettlauf haben die USA und ihre Verbündeten einen Vorsprung an den Kapitalmärkten und in ihren Innovationsökosystemen. Asien hat einen Vorsprung in der Herstellung komplexer IT-Hardware, deren Lieferketten sich zudem nur schwer verlagern lassen.
- Ob China sein Wachstumstempo aufrechterhalten kann, wird davon abhängen, wie gut es staatliche Lenkung mit marktgesteuerten Kräften wie Nachfrage und der Innovationskraft des privaten Sektors in Einklang bringt. Angesichts der anhaltenden Restriktionen im Technologietransfer, im Handel und in den Kapitalbewegungen dürfte sich in den Investitions- und Produktionsentscheidungen auch in Zukunft die allmähliche Umstrukturierung der globalen Technologie-Lieferketten bemerkbar machen.
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Übersicht: Alle Überzeugungen unserer Experten
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Quelle: Amundi Investment Institute, Mid-Year Outlook - Ride the policy noise and shifts, Juni 2025.
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Stand: 20.10.2025