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Wie Wasserstoff zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen kann

Lesezeit: 4 min. | Marketinginformation

Es ist farb-, geschmack- und geruchlos und ist das leichteste und simpelste aller chemischen Elemente. Dennoch wird zunehmend deutlich, dass dieses hochentzündliche Gas eine zentrale Rolle in der Bewältigung der Klimakrise spielen könnte. Die Rede ist natürlich von Wasserstoff, dem häufigsten Element im bekannten Universum. 

"Bei der Energieerzeugung aus Wind und Sonne besteht das Problem, dass an sehr windigen oder sonnigen Tage zu viel Energie erzeugt wird. Doch Wasserstoff kann Energie nicht nur übertragen, sondern auch speichern – und so zur Versorgungssicherheit an windstillen oder wolkigen Tagen beitragen."

"Auch für den Verkehr ist das Energiepotenzial von Wasserstoff relevant, denn mit Wasserstoff-Brennstoffzellen lassen sich Busse, Züge, Autos und Motorräder umweltfreundlich antreiben."

  

"Auch dank der umfangreichen finanziellen Förderung für Großprojekte durch Regierungen und die private Wirtschaft setzt sich Wasserstoff langsam durch."
 

 

Wo findet man Wasserstoff?

Wasserstoff kommt in großen Mengen in den Gewässern und Ozeanen der Erde vor und ist auch in fossilen Brennstoffen (insbesondere Erdgas) enthalten. Das heißt aber nicht, dass man Wasserstoff einfach so nutzen kann, denn reiner Wasserstoff muss fast immer aus einer anderen Substanz extrahiert werden.

Die wichtigste dieser Substanzen ist wohl Wasser, oder H2O, das aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom besteht. Herkömmliche Verfahren zur Gewinnung von Wasserstoff benötigen fossile Brennstoffe und sind daher sehr kohlenstoffintensiv, doch modernere Techniken sind kohlenstofffrei und erzeugen saubere Energie – und darauf kommt es an.

Wie funktioniert Wasserstoff?

Wasserstoff ist äußerst vielseitig: Er kann in gasförmiger oder flüssiger Form verwendet und in Strom oder Kraftstoff umgewandelt werden. Besonders vorteilhaft ist, dass Wasserstoff auch Energie speichern kann.

Gegenwärtig wird das Gas in zahlreichen industriellen Prozessen eingesetzt, unter anderem zur Herstellung von Ammoniak, das in den meisten Haushaltsreinigungsmitteln und auch in landwirtschaftlichen Düngemitteln enthalten ist.

Warum ist das wichtig?

Was Wasserstoff wirklich interessant macht, ist sein möglicher Einsatz in unserer Energieversorgung, insbesondere in Kombination mit erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Sonnenenergie.

Bei der Energieerzeugung aus Wind und Sonne besteht das Problem, dass an sehr windigen oder sonnigen Tage zu viel Energie erzeugt wird. Doch Wasserstoff kann Energie nicht nur übertragen, sondern auch speichern – und so zur Versorgungssicherheit an windstillen oder wolkigen Tagen beitragen.

  

Wind Solarenergie

Darüber hinaus kann Wasserstoff nicht nur zur Strom-, sondern auch zur Wärmeerzeugung genutzt werden und durch die Kombination von Strom und Wärme entsteht eine riesige Energieressource für Industrie und Gewerbe, öffentliche und private Versorgungsunternehmen und letztlich auch für private Haushalte.
 
Auch für den Verkehr ist das Energiepotenzial von Wasserstoff relevant, denn mit Wasserstoff-Brennstoffzellen lassen sich Busse, Züge, Autos und Motorräder umweltfreundlich antreiben. Durch die Kombination von Wasserstoff und Sauerstoff erzeugen Brennstoffzellen Strom, als Nebenprodukt entstehen Wasser und Wärme.

Warum hat Wasserstoff heute so eine Bedeutung?

Das hat vor allem zwei Gründe.
Der erste ist der Klimawandel: Wenn wir einen unaufhaltsamen Temperaturanstieg und die dadurch entstehenden dramatischen Wetterveränderungen verhindern wollen, müssen wir unsere Kohlenstoffemissionen bis 2050 auf null reduzieren.1

Unsere Zukunft hängt davon ab, dass wir aus umweltschädlichen fossilen Brennstoffen – insbesondere Kohle – aussteigen und sie durch kohlenstoffneutrale Energieformen wie erneuerbare Energien ersetzen. 

Hydrogen Werk

Erneuerbare Energien allein reichen jedoch nicht aus, denn einige Bereiche, darunter die Schwerindustrie sowie die Schiff- und die Luftfahrt, sind aufgrund ihres hohen Energiebedarfs besonders schwer zu dekarbonisieren. Wasserstoff kann jedoch besonders viel Energie übertragen und speichern, eine solche Dekarbonisierung wäre damit unter Umständen möglich. 

Der zweite Grund ist der technologische Fortschritt: Aktuell werden 95% des Wasserstoffs in einem sehr kohlenstoffintensiven Verfahren aus fossilen Brennstoffen hergestellt2, der daher oft als „brauner“ oder „grauer“ Wasserstoff bezeichnet wird. In moderneren Produktionsmethoden werden Wasser und Wasserstoff jedoch mithilfe von Strom aus erneuerbaren Quellen getrennt. Der dabei entstehende sogenannte „grüne“ Wasserstoff ist kohlenstoffneutral, und da erneuerbare Energien immer günstiger werden, sinken auch die Kosten für dieses Verfahren kontinuierlich.

 
Das Commitment

Auch dank der umfangreichen finanziellen Förderung für Großprojekte durch Regierungen und die private Wirtschaft setzt sich Wasserstoff langsam durch. Wer sich im Kampf gegen den Klimawandel einsetzen Nachhaltigkeit fördern will, sollte darüber nachdenken, welche Rolle Wasserstoff in der Energiewende spielen kann.

   

Quellen
Amundi Asset Management; Stand: März 2022.
[1] Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP26), Glasgow, November 2021.
[2] Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) – Hydrogen from renewable power.

WICHTIGE HINWEISE
Sofern nicht anders angegeben, stammen alle in diesem Dokument enthaltenen Informationen von Amundi Asset Management S.A.S mit Datum vom März 2022. Die in diesem Dokument enthaltenen Einschätzungen zu Wirtschafts- und Marktentwicklungen sind die des Autors und entsprechen nicht zwangsläufig der Einschätzung von Amundi Asset Management S.A.S. Sie können sich je nach Markt- und sonstigen Bedingungen jederzeit ändern. Es besteht keinerlei Garantie, dass sich Länder, Märkte oder Sektoren so entwickeln werden wie erwartet. Diese Einschätzungen dürfen nicht als Anlageberatung, Empfehlung einzelner Wertpapiere oder als Hinweis für den Handel eines bestimmten Amundi Produktes interpretiert werden. Dieses Dokument stellt kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, Fondsanteilen oder Dienstleistungen dar. Anlagen sind mit Risiken verbunden, darunter politische sowie Markt-, Liquiditäts- und Währungsrisiken. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie und kein Indikator für zukünftige Ergebnisse. Diversifikation garantiert keine Gewinne und keinen Schutz vor Verlusten.