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Trotz geopolitischer Risiken, einem unbeständigen Zinsausblick und erneuter Volatilität sind wir weiterhin optimistisch für europäische Unternehmensanleihen. Tatsächlich könnte 2025 dank robuster Fundamentaldaten und anhaltend attraktiver Risikoaufschläge sogar ein richtig gutes Jahr für die Assetklasse werden.
Gute Aussichten – trotz Volatilität
Mehrere Faktoren stützen unseren optimistischen Ausblick: Viele Unternehmen setzen inzwischen auf eine konservativere Finanzpolitik und halten sich mit Fusionen und Übernahmen zurück, geben weniger Geld aus und reduzieren ihre Wachstumsziele. Die Fundamentaldaten der Emittenten sind daher solide – wovon Anleiheinvestoren profitieren. Gleichzeitig wirft der Markt noch immer attraktive Prämien ab, die Risiken angemessen kompensieren.
Trotz anhaltender Unsicherheit, Volatilität und regelmäßiger neuer Spannungsherde sehen wir in diesem Umfeld ein angemessenes Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag, weshalb wir an unserer optimistischen Einschätzung festhalten. In den kommenden Monaten könnten die Risikoaufschläge zurückgehen, doch das Risiko-/Renditeprofil bleibt günstig.
Besonders attraktiv: der Finanzsektor
In der Finanzbranche herrscht Optimismus, aktuelle Daten zeigen steigende Gewinne im gesamten Bankensektor an. Und neben robusten Fundamentaldaten haben Banken noch einen weiteren Vorteil: Sie wären kaum von steigenden Zöllen betroffen. Bankanleihen und vor allem nachrangige Anleihen sind daher eine Überlegung wert.
Wir halten AT11- und Tier-22-Anleihen mit Investment-Grade-Rating für interessant, zumal es sich bei den Emittenten überwiegend um europäische Banken mit robusten Fundamentaldaten und anhaltend attraktiven Spreads handelt. Potenzial sehen wir auch bei nachrangigen Hybrid-Anleihen von Industrieunternehmen, die ebenfalls nach wie vor hohe Spreads bieten. Hier bevorzugen wir solide Emittenten mit robusten Finanzprofilen, deren nachrangige Anleihen höhere Prämien abwerfen.
Auch in anderen Sektoren sind die Nachrangprämien aus unserer Sicht weiterhin attraktiv, sowohl in Bezug auf die Rendite als auch auf die Qualität der Emittenten bietet diese Ebene der Kapitalstruktur eine ausgewogene Mischung aus Risiko und Ertrag.
Immobilien- und Automobilsektor im Aufwind
Immobilien, die für Senioren geeignet sind, auch Silver Real Estate genannt, könnten in dem aktuellen Umfeld von ihrer hohen Zinskorrelation profitieren. Dank der expansiven Geldpolitik der EZB konnte sich der Immobilienmarkt von den Tiefständen des Jahres 2022 erholen und hat sich zuletzt gut entwickelt.
Vor allem aufgrund der anhaltend hohen Risikoaufschläge sehen wir in diesem Marktsegment weiterhin Potenzial – und aus fundamentaler Sicht sogar Spielraum für weitere Verbesserungen. Und wenn Deutschland seine geplanten Infrastrukturinvestitionen erst einmal in die Tat umsetzt, könnten Immobilien zusätzlich indirekt von einem industriellen Wachstumsschub profitieren.
Auch der Automobilsektor rückt wieder in den Fokus, nachdem intensiver Wettbewerb, hohe Elektrifizierungskosten bei anhaltend schwachem Absatz von Elektrofahrzeugen, regulatorischer Druck in Europa und Zollrisiken die Branche zuletzt belastet haben. Nach Anzeichen von Stress sind die Risikoaufschläge jedoch an einigen Stellen deutlich gestiegen, sodass Risiken jetzt besser kompensiert werden.
Wir sehen daher Potenzial bei einigen stark betroffenen Emittenten, die inzwischen sehr attraktive Spreads bieten. Die Erholung des Automobilsektors dürfte sich jedoch hinziehen, was für sorgfältige Auswahl spricht.
Amundi – ein führender Anbieter für europäische Unternehmensanleihen
Mit einem verwalteten Vermögen von 50 Milliarden Euro gehört Amundi bereits seit 1999 zu den führenden Anbietern von Anlagestrategien für den Euro-Unternehmensanleihemarkt.3 Unser erfahrenes Investment Team besteht aus acht Portfoliomanagern für das Investment-Grade-Segment und vier Portfoliomanagern für High-Yield-Anleihen.3
Um beständige Renditen zu erzielen, nutzen wir Marktineffizienzen und stimmen unsere Portfolios auf den Kreditzyklus ab.
Unser Managementstil ist dynamisch und verbindet Top-down-Einschätzungen mit sorgfältiger Bottom-up-Auswahl
Wir sehen attraktive Investmentgelegenheiten bei europäischen Unternehmensanleihen, aufgrund ihrer Stabilität und risikoadjustierten Renditen, insbesondere in Spanien und Deutschland.
1) AT1-Anleihen (Additional Tier 1) sind nachrangige Schuldverschreibungen ohne Endfälligkeit, die von Banken als Teil ihrer aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalanforderungen ausgegeben werden. Aufgrund ihrer höheren Risiken werfen AT1-Anleihen in der Regel höhere Renditen ab als andere Bankschuldverschreibungen.
2) Tier-2-Anleihen sind nachrangige Schuldtitel, die von Banken zur Stärkung ihres aufsichtsrechtlichen Eigenkapitals ausgegeben werden. Im Gegensatz zu AT1-Anleihen haben Tier-2-Anleihen ein festes Fälligkeitsdatum und sind vorrangig gegenüber AT1-Anleihen, aber nachrangig gegenüber vorrangigen Verbindlichkeiten.
3) Quelle: Amundi; Stand: 30. April 2025.
Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Informationen in diesem Dokument von Amundi Asset Management und sind aktuell mit Stand 04.06.2025. Die in diesem Dokument vertretenen Einschätzungen der Entwicklung von Wirtschaft und Märkten sind die gegenwärtige Meinung von Amundi Asset Management. Diese Einschätzungen können sich jederzeit aufgrund von Marktentwicklungen oder anderer Faktoren ändern. Es ist nicht gewährleistet, dass sich Länder, Märkte oder Sektoren so entwickeln wie erwartet. Diese Einschätzungen sind nicht als Anlageberatung, Empfehlungen für bestimmte Wertpapiere oder Indikation zum Handel im Auftrag bestimmter Produkte von Amundi Asset Management zu sehen. Es besteht keine Garantie, dass die erörterten Prognosen tatsächlich eintreten oder dass sich diese Entwicklungen fortsetzen.