Halbjahresausblick 2025

Investoren stehen einem unbeständigen Marktumfeld gegenüber, das geprägt ist von makroökonomischen Verschiebungen, Inflationsdruck und asynchroner Politik.

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Mit politischem Wirbel und Verschiebungen mitgehen

Die Neuordnung der Weltwirtschaft zwingt Anleger und Regierungen zur Vorsicht. Unberechenbare Politik verursacht erhebliche Volatilität an den Märkten, dennoch haben sich die großen Volkswirtschaften bisher als robust erwiesen.

Sieben zentrale Überzeugungen für das zweite Halbjahr

Vor allem aufgrund einer sinkenden Verbrauchernachfrage gehen wir davon aus, dass das reale Wirtschaftswachstum in den USA von knapp 3% im Jahr 2023/24 auf 1,6% im Jahr 2025 zurückgehen wird. Steigende Zölle bedeuten steigende Preise, die das Vertrauen der Verbraucher wohl ebenso belasten werden wie ihre Ausgaben, während die Unsicherheit Unternehmen von Investitionen abhalten dürfte. 

Ein positiver Impuls könnte von der Fiskalpolitik und der Deregulierung ausgehen, wir erwarten jedoch nur begrenzte Auswirkungen. Bei einem durchschnittlichen Zollsatz von rund 15% – unserem aktuellen Basisszenario – sind wirtschaftliche Verluste und ein vorübergehender Anstieg der Inflation wahrscheinlich. Als Reaktion auf die Konjunkturabkühlung dürfte die Fed die Zinsen bis Jahresende voraussichtlich dreimal senken.

Mit Zöllen und Aussagen, die Zweifel am amerikanischen Engagement für die europäische Sicherheit säen, trägt die US-Regierung zu den wachsenden geopolitischen Spannungen bei, könnte jedoch auch die Einheit Europas stärken. Europäische Staats- und Regierungschefs erkennen die Vorteile gemeinsamer Verhandlungen und streben gleichzeitig neue Abkommen mit anderen Handelspartnern an. Die Beziehungen zwischen den USA und China dürften sich verschlechtern, eine Eskalation werden jedoch wohl beide Länder nach Möglichkeit vermeiden. Der Trend zur Diversifizierung, weg von den USA, dürfte sich fortsetzen, vor allem Europa rückt in den Fokus der Märkte.

Trotz der mageren Wachstumsaussichten rechnen wir nicht mit einer Gewinnrezession, zumal sich der private Sektor weiterhin in guter Verfassung zeigt. In Verbindung mit den erwarteten Zinssenkungen der Fed spricht dieser Ausblick für eine vorsichtig optimistische Asset-Allokation mit Schwerpunkt Inflationsabsicherung. 

Wir bevorzugen günstig bewertete globale Aktien von Unternehmen mit Preissetzungsmacht, außerdem Rohstoffe, Gold und – vor dem Hintergrund der unsicheren geopolitischen Lage – Absicherungen gegen Wachstums- und Inflationsrisiken. Infrastrukturinvestitionen werfen häufig stabile Cashflows ab, Verschiebungen in den Korrelationen zwischen dem US-Dollar, Aktien und Anleihen sprechen für ein diversifiziertes Währungs-Exposure.

Der ungewisse Kurs der US-Regierung in der Handelspolitik, steigende Staatsschulden und hohe Emissionsvolumina dürften die Risikoaufschläge auf US-Staatsanleihen in die Höhe treiben. In den Industrieländern wird erwartet, dass die langfristigen Renditen unter Druck bleiben. Zinssenkungen der Zentralbanken werden weiterhin kurzfristige Anleihen unterstützen, was zu einer Versteilerung der Zinskurven führen sollte. Anleger werden Diversifizierung anstreben und dazu vor allem in Anleihen aus Europa und den Schwellenländern investieren. Wir favorisieren weiterhin risikoarme Unternehmensanleihen und insbesondere Investment-Grade-Anleihen in Euro (vor allem Finanztitel und nachrangige Anleihen).

Für Aktien halten wir im zweiten Halbjahr niedrige einstellige Renditen für möglich und rechnen mit anhaltenden Rotationen. Die Attraktivität Europas dürfte zu einem strukturellen Trend werden, profitieren dürften davon die nach wie vor günstig bewerteten Aktien kleiner und mittlerer Unternehmen. Auf globaler Ebene sehen wir in der Sektorauswahl den Schlüssel zum Erfolg. 

Wir bevorzugen inlands- und dienstleistungsorientierte Sektoren, die weniger anfällig für Zölle sind, und konzentrieren uns auf Themen wie Deregulierung in den USA, Verteidigung und Infrastruktur in Europa sowie auf die laufenden Reformen an der Tokioter Börse, die zu einem investorenfreundlicheren Klima in Japan betragen dürften. 
 

Bei einer wirtschaftlichen Erholung und einer Stabilisierung der Inflation könnten die Aktienmärkte der Schwellenländer die Gewinner der zweiten Jahreshälfte sein. Der US-Exzeptionalismus verliert an Strahlkraft, Nutznießer der Neustrukturierung globaler Lieferketten werden Indien und die ASEAN-Staaten sein.

Indiens „Make in India“-Initiative zieht multinationale Unternehmen an, insbesondere in den Bereichen Verteidigung und IT. Diese Märkte mit ihren inlandsorientierten Sektoren sind nicht nur Zentren des verarbeitenden Gewerbes, sondern auch dynamische Wachstumsmotoren, die von strukturellen Veränderungen und einer wachsenden Mittelschicht profitieren dürften.

Eine besonders sorgfältige Auswahl ist angesichts des starken Kapitalzuflusses in diese Segmente unerlässlich. Insgesamt erfordert ein herausforderndes geoökonomisches Umfeld eine stärkere Diversifikation* durch Investments in die Privatmärkte, die von widerstandsfähigen heimischen Märkten profitieren sollten. Private Debt und Infrastruktur werden voraussichtlich die attraktivsten Bereiche bleiben. Private Debt könnte von einer robusten Direktkreditvergabe und Fundraising-Aktivitäten profitieren, während Infrastruktur weiterhin für Investoren interessant sein wird, die Inflationsschutz suchen.

 

*Diversifikation garantiert keinen Schutz vor Verlusten.

Globaler Wachstumsausblick

Halbjahresausblick 2025

Globaler Wachstumsausblick

Die Aussichten für die Weltwirtschaft hängen davon ab, wie es nach dem 90-tägigen Moratorium in der Zollpolitik weitergeht und wie Trumps Politik umgesetzt wird.

 

Zu den größten Risiken zählen die anhaltende politische Unsicherheit und ihre Auswirkungen auf das Vertrauen von Verbrauchern und Investoren.

Welche Themen Anleger im Auge behalten sollten

Kipppunkt am Anleihemarkt

In einer von hoher Unsicherheit und Inflationsrisiken geprägten Welt sind diese Vermögenswerte von entscheidender Bedeutung. Der drastische Anstieg der Kapitalzuflüsse in diesen Markt macht sorgfältige Auswahl unabdingbar.

 

Aktien und die Neuordnung des Welthandels

Die hohen Konzentrationsrisiken und exzessiven Bewertungen amerikanischer Mega-Caps sprechen dafür, neue Themen ins Auge zu fassen, die sich aus der globalen Neuordnung, politischen Kurswechseln und der Restrukturierung von Lieferketten ergeben.

 

Die Stunde Europas

Europas Streben nach strategischer Autonomie nimmt Form an und macht Mid-Cap- und Verteidigungsaktien attraktiv.

 

Schwellenländer wie Indien als Gewinner der globalen Neuordnung

Indien und Indonesien dürften langfristig zu den Gewinnern gehören. Die chinesische Wirtschaft könnte kurzfristig von zusätzlichen Konjunkturimpulsen profitieren, Schwellenländer werden Industrieländer voraussichtlich abhängen.

 

Langfristige Themen in einer fragmentierten Welt

Zunehmende Fragmentierung und wachsendes Konfliktpotenzial erfordern höhere Verteidigungsausgaben, strategische Autonomie, die Erschließung von Quellen seltener Mineralien und Dominanz im technologischen Wettlauf.

Thema vertiefen: Unsere Experten im Interview

Im Interview mit Helen Windischbauer und Thomas Kruse von Amundi Deutschland erfahren Sie aus erster Hand, welche Entwicklungen sie für das zweite Halbjahr erwarten und wie sich diese auf die Portfoliostrategie auswirken können.

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