Nachhaltigkeit als Investment-Leitlinie

Donnerstag, 20. August 2020

Nachhaltigkeit

Die UN-Nachhaltigkeitsziele als Investment-Leitlinie


Nachhaltigkeitsziele der UN als Investment-Leitlinie

„Sustainable Development Goals“ nennen die Vereinten Nationen einen Zielkatalog für eine bessere und verantwortungsbewusste Welt. Für Anleger mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit dient dieser als Orientierung und Inspiration.

 

 

 

 

Seit 2016 verfolgen die Vereinten Nationen 17 konkrete Ziele zur nachhaltigen Entwicklung. Diese politische Agenda, der alle UN-Staaten verpflichtet sind, soll das Prinzip der Nachhaltigkeit in Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft fest verankern. Geplant ist, bis 2030 messbare Erfolge in den einzelnen Teilzielen zu realisieren, u.a. in den Bereichen Armutsbekämpfung, Gesundheit und Ernährung, Klimaschutz, Bildung, Energie oder Frieden. Generell sollen die Nachhaltigkeitsziele der UN weltweit für Wirtschaftswachstum, eine Annäherung des Lebensstandards und mehr Chancengleichheit sowie den Schutz von Natur und Ressourcen sorgen.

Mit solcher Ausrichtung dienen die „UN Sustainable Development Goals (SDGs)“ auch vielen ESG1-Investoren als wichtiger Orientierungsrahmen. Denn diese verantwortungsbewusste Investmentstrategie setzt konsequent auf ähnliche Ziele: Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit sowie die Unternehmensführung nach ethischen Kriterien. So finden die SDGs in thematisch fokussierten oder auch breit gestreuten ESG-Portfolios Berücksichtigung, wie folgende Beispiele zeigen:

UN-Ziel # 13: Klimaschutz

Der Klimawandel im Zuge der Erderwärmung wird maßgeblich beeinflusst durch die Emission von Treibhausgasen wie CO2, die fossile Energiegewinnung und den Raubbau an den ökologischen Ressourcen der Erde – etwa den Regenwäldern. ESG-Investoren mit ökologischem Investment-Schwerpunkt selektieren deshalb gezielt Unternehmen für das Portfolio, die einen positiven Klimabeitrag leisten. Sei es durch

  • Emissionsvermeidung, geringen CO2-Ausstoss,
  • Entwicklung alternativer Energien und Technologien,
  • ressourcenschonende Produktion.

 
Unterstützt werden Fondsmanager dabei oft durch Daten, die von unabhängigen NGOs2 erhoben und veröffentlicht werden, etwa dem Carbon Disclosure Project (CDP). Seit dem Jahr 2000 veröffentlicht CDP die CO2-Emissionsdaten von Unternehmen und dokumentiert somit auch die Beachtung des Klimaschutzes über längere Zeiträume hinweg – ein wichtiger Hinweis darauf, wie wirkungsvoll die ökologischen Maßnahmen eines Unternehmens sind.

UN-Ziel # 2: Ernährung

Die Grundlagen der Nahrungsmittelerzeugung wurden in den letzten Jahrzehnten immer mehr ausgebeutet oder verknappt, etwa

  • fruchtbares Ackerland,
  • sauberes Wasser,
  • intaktes Klima.

 
Angesichts einer weiter steigenden Weltbevölkerung sind zunehmend nachhaltige Konzepte in der Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie gefragt, die auch den Trend zu gesunder Ernährung und Bio-Waren bedienen. Gerade innovative Unternehmen im Ernährungssektor könnten von diesem grundlegenden Wandel profitieren und neue Märkte erschließen. Deshalb suchen ESG-Investoren gezielt nach Unternehmen, die diesen positiven Wandel befördern, etwa

  • landwirtschaftliche Betriebe und Vertriebe,
  • Wasser-Versorgungsbetriebe bzw. -Infrastruktur,
  • Bio-Nahrungsmittelindustrie und Getränkekonzerne.

 
UN-Ziel # 4: Bildung

Einen wichtigen Beitrag für mehr soziale Gerechtigkeit und faire Aufstiegschancen leistet der Bereich Bildung. Dabei zahlt sich eine qualitativ hochwertige Bildung für den Einzelnen, als auch für die Gesellschaft aus, etwa durch

  • höheres Einkommen,
  • höhere Steuerzahlungen,
  • weniger Sozialtransferleistungen.

 
Deshalb versuchen ESG-Fondsmanager mit sozialem Fokus gezielt in den Bildungssektor zu investieren, um dessen Wertschöpfung zu nutzen. Etwa durch die Selektion nachhaltiger Unternehmen des Bildungssektors, beispielsweise aus den Bereichen

  • Verlage für Schul- und Lehrbücher, Fachmagazine, Bildungsmedien und -kanäle, Soft- und Hardware, E-Learning,
  • Schul- und Hochschulmanagement, Rekrutierung und Karriereplanung, Lebenslanges Lernen und Online-Plattformen.

 

In der Praxis bedienen sowohl breite, als auch thematisch fokussierte ESG-Portfolios in aller Regel gleich mehrere der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN. Beispielsweise leistet ein Investment in hochwertige Bildung (UN-Ziel # 4) auch einen Beitrag zur Armutsbekämpfung (Ziel # 1), der Steigerung von Geschlechtergerechtigkeit (Ziel # 5), der Minderung von Ungleichheit (Ziel # 10) oder der Stärkung gesunder Lebensweise (Ziel # 3). Somit empfehlen sich ESG-Portfolios für alle Anleger, die neben ihren Renditezielen auch hohe Ansprüche an die Nachhaltigkeit ihres Investments verfolgen.

1 Quelle: ESG: Das Kürzel steht für „E“ wie Environment (Umwelt), „S“ wie Social (Sozial) und „G“ wie Governance (gute Unternehmensführung)
2 Quelle: NGO: „Non-Governmental Organization“ = Nicht-Regierungs-Organisation, z.B. Umweltorganisationen wie Greenpeace oder BUND

Rechtliche Hinweise: Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Informationen in diesem Dokument von Amundi Asset Management, Stand: 11.08.2020. Die in diesem Dokument vertretenen Einschätzungen der Entwicklung von Wirtschaft und Märkten sind die gegenwärtige Meinung von Amundi Asset Management. Diese Einschätzungen können sich jederzeit aufgrund von Marktentwicklungen oder anderer Faktoren ändern. Es ist nicht gewährleistet, dass sich Länder, Märkte oder Sektoren so entwickeln wie erwartet. Diese Einschätzungen sind nicht als Anlageberatung, Empfehlungen für bestimmte Wertpapiere oder Indikation zum Handel im Auftrag bestimmter Produkte von Amundi Asset Management zu sehen. Es besteht keine Garantie, dass die erörterten Prognosen tatsächlich eintreten oder dass sich diese Entwicklungen fortsetzen.

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