EU stärkt nachhaltige Finanzprodukte

Montag, 12. April 2021

Nachhaltigkeit

EU stärkt nachhaltige Finanzprodukte


Das Thema Nachhaltigkeit boomt und erobert zunehmend auch die Kapitalmärkte: Seit März gilt eine neue EU-Verordnung, die Finanzmarktteilnehmer unter anderem verpflichtet, über das eigene ESG1-Profil sowie das der angebotenen Fonds und Finanzprodukte zu informieren. Ziel dieser Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) ist es vor allem, die Transparenz über verantwortungsvolle Investitionen zu erhöhen und nachhaltig orientierte Anleger bei der konkreten Anlageentscheidung zu unterstützen.

      

Nachhaltigkeit hat nun auch in der Kapitalanlage Priorität

Europa setzt Maßstäbe in Sachen Umwelt- und Klimabewusstsein: Mit dem sogenannten „Green Deal“ verfolgt die EU-Kommission ambitionierte Ziele, die eine Klimaneutralität bis 2050 gewährleisten sollen. Bis 2030 werden dafür rund eine Billionen Euro an Unterstützung für nachhaltige Projekte und Unternehmen fließen. Mit der neuen SFDR machte die EU-Kommission zum 10. März 2021 auch im Bereich des nachhaltigen Finanzierens einen entscheiden Schritt voran: Anleger können nun beurteilen, ob und inwiefern ökologische, soziale und Governance-Kriterien in einem Finanzprodukt (z.B. einem Fonds, einem Portfolio) berücksichtigt werden.

Insgesamt unterstützt die SFDR Investoren bei einer reflektierten Anlageentscheidung und hilft so, den ESG-Anteil und die ESG-Tiefe des persönlichen Portfolios zu steuern.

Drei ESG-Kategorien

Die SFDR unterscheidet und „etikettiert“ drei verschieden intensive ESG-Bemühungen. Als vorläufige Arbeitstitel sind diese nach dem jeweiligen Artikel der SFDR benannt: „Artikel 6“ umfasst hierbei Finanzprodukte, die ESG-Kriterien nicht, oder nur in geringem Umfang berücksichtigen. Finanzprodukte nach „Artikel 8“ stellen ESG-Kriterien bereits in den Fokus ihrer Anlagestrategie. Und Finanzprodukte nach „Artikel 9“ berücksichtigen nicht nur ESG-Kriterien und streben nach besseren ESG-Bewertungen als die jeweilige Benchmark. Sie integrieren ESG-Kriterien in den gesamten Anlageprozess und verfügen darüber hinaus über ein spezifisches, nachhaltiges Anlageziel. Diese Fonds investieren also gezielt in Projekte oder Unternehmen, die aktiv zu ökologischen oder sozialen Verbesserungen beitragen – etwa die Senkung von Treibhausgasen, die Erhaltung der Biodiversität oder die Ächtung von Kinderarbeit, Diskriminierung und ökonomischer Ausbeutung.

Amundi setzt ESG-Maßstäbe

Als Pionier in Sachen Nachhaltigkeit legt Amundi schon seit Jahren einen besonderen Fokus auf ESG und Transparenz, zum Beispiel mit einer hauseigenen ESG-Analyse, die mit bis zu 37 Nachhaltigkeitskriterien die ESG-Qualität eines Investmenttitels prüft. Im Rahmen der Initiative „Ambition 2021“ hat Amundi diese ESG-Analyse in 100% der offenen Fonds integriert.2

Im März 2021 gab Amundi bekannt, dass insgesamt 656 Finanzprodukte, darunter Publikumsfonds, Spezialfonds und Mandate, mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 452 Milliarden Euro3 gemäß Artikel 8 oder 9 der SFDR klassifiziert sind. 60 Prozent des in europäischen Amundi-Publikumsfonds verwalteten Vermögens sind damit bereits zu Ende Februar 2021 nach Artikel 8 oder 9 eingruppiert4. Das ist nur ein erster Schritt, da sich weitere Fonds im Umstellungsprozess befinden, um die Kriterien nach Artikel 8 oder 9 zu erfüllen.

Von aktuell 183 in Deutschland zugelassenen aktiv gemanagten Fonds sind bereits 79 Fonds konform mit „Art. 8“ – haben also eine konsequente ESG-Strategie. Weitere 17 Fonds haben die ambitionierte Zielsetzung von nachhaltigen Investitionen nach den Vorgaben der SFDR und entsprechen somit einem Art. 9-Produkt. Zudem erfüllen aktuell 29 Amundi ETFs die Vorgaben eines der beiden genannten Artikel.

1 Quelle: ESG = engl.: Environment, Social, Governance = dt.: Umwelt, Soziales, “Gute Unternehmensführung”
2 Quelle: Alle offenen Fonds von Amundi in aktiver Verwaltung, wenn die ESG-Bewertung eingesetzt werden kann.
3 Quelle: Daten ab Februar 2021, basierend auf allen europäischen Produkten der Amundi Gruppe.
4 Quelle: 529 Produkte (einschließlich aktiver, passiver und Geldmarktfondsprodukte), die 328 Milliarden Euro an Vermögenswerten repräsentieren.

Rechtliche Hinweise:
Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Informationen in diesem Dokument von Amundi Asset Management und sind aktuell mit Stand 31.03.2021. Die in diesem Dokument vertretenen Einschätzungen der Entwicklung von Wirtschaft und Märkten sind die gegenwärtige Meinung von Amundi Asset Management. Diese Einschätzungen können sich jederzeit aufgrund von Marktentwicklungen oder anderer Faktoren ändern. Es ist nicht gewährleistet, dass sich Länder, Märkte oder Sektoren so entwickeln wie erwartet. Diese Einschätzungen sind nicht als Anlageberatung, Empfehlungen für bestimmte Wertpapiere oder Indikation zum Handel im Auftrag bestimmter Produkte von Amundi Asset Management zu sehen. Es besteht keine Garantie, dass die erörterten Prognosen tatsächlich eintreten oder dass sich diese Entwicklungen fortsetzen.

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